Transformation KdF-Bad zur Kaserne

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Rohbau der KdF-Anlage geplündert. Insbesondere am Block II sind die Spuren der Demontage deutlich zu erkennen.

Rückbau und Beginn des Umbaus zur Kaserne

Nach dem Krieg nahmen sowjetische Besatzungstruppen den Koloss in Beschlag und richteten im nördlichen Teil von Block V ihr Lager ein. Das Gelände wurde weitläufig abgesperrt.

Im Nov./Dez. 1945 wurden in der nördlichen Wohnsiedlung für den Reichsarbeitsdienst (Nordstraße) politisch unliebsame Personen inhaftiert.

Ab dem Spätsommer 1945 fanden zudem tausende Flüchtlinge in Prora eine vorübergehende Bleibe. Der Rohbau des Kolosses wurde zwischen 1946 und 1949 in großen Teilen geplündert und demontiert. Mit Beginn des „Kalten Krieges“ änderten sich die Pläne: Ab 1950 begann der Auf- und Ausbau von fünf Blöcken zur Großkaserne als Teil eines militärischen Bollwerkes gegen den „Weltimperialismus“.

Rückbau des Kolosses –

die KdF-Ruine (1946-1949)

Auf dem Gelände entstanden kleinere Betriebe wie Schneidereien, Schuhmachereien und Unternehmen für die Holzverarbeitung. Die Lebensumstände waren miserabel. Die zumeist aus den Ostgebieten stammenden Menschen kamen überwiegend in den bereits vollendeten Reichsarbeitsdiensthäusern unter. Auch der lediglich bis zur dritten Etage ausgeführte südlichste Block des Kolosses wurde bewohnbar gemacht. Für viele Flüchtlinge wurde er zum Leidens- und Sterbeort.

Zweite Bauphase

Vom KdF-Bad-Torso zur Kaserne (1950-1956)

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges verkörpert der „Koloss von Rügen“ die Militärgeschichte des zweiten deutschen Staates auf deutschem Boden nach dem Krieg. Der Ort ist eine Wiege des DDR-Militärs und wurde zu einer Welle im Getriebe der Militarisierung der Gesellschaft.