Motorisiertes Schützenregiment MSR-29
Zu den großen Regimentern, die in Prora stationiert waren, gehört das Motorisierte Schützenregiment (MSR-29), das 1956/57 aus der Kasernierten Volkspolizei hervorging. Es war zunächst überwiegend in Block II und im südlichen Teil von Block V untergebracht. Block IV belegte es erst ab 1964, zu erklären mit dem Freiziehen des Block II zugunsten der Militärtechnischen Schule.
1980 verließ das MSR-29 den Standort Prora zugunsten einer neuen (heute Bundeswehr) Kaserne in Hagenow, die noch heute den mit Rügen verbundenen Traditionsnamen „Ernst Moritz Arndt“ trägt. Die Bundeswehr grenzt sich von der DDR-Tradition klar ab; das Bewusstsein hinsichtlich diese Teils unserer Geschichte wird lediglich in Zeitzeugenerinnerungen, einigen wissenschaftlichen Publikationen und im Militärarchiv Freiburg konserviert. DenkMALProra trägt das Bewusstsein in die Mitte der Gesellschaft. Sie wurde im Osten des Landes viel stärker durch den Kalten Krieg geprägt als die frühere Bundesrepublik. Ohne Wissen über diese Zusammenhänge sind DDR-Biografien schwer zu begreifen.
Das MSR-29 diente der Reservistenausbildung
In der DDR gab es bis 1962 keine Wehrpflicht. Die Nationale Volksarmee war zunächst eine Freiwilligenarmee, doch wurde auf Jugendliche häufig Druck ausgeübt, in ihren Reihen zu dienen. 1957/58 wurden vierwöchige Reservistenlehrgänge durchgeführt, zu der ganze Schulklassen befohlen wurden. Die kurze Zeit in Prora wurde damals oft als Abenteuer aufgefasst, zudem entgingen diese Jugendlichen in der Regel der späteren Wehrpflicht.
Zeitzeugenberichte
Zwischen 1952 und 1962 war die Armee der DDR (bis 1956 „Kasernierte Volkspolizei“) eine sog. Freiwilligenarmee. Jedoch bezeugen zahlreiche Männer den Druck, der auf die damaligen Jugendlichen ausgeübt wurde.
4 Wochen Prora
„In der DDR gab es bis 1962 keine Wehrpflicht, die Nationale Volksarmee war, im Gegensatz zu den übrigen Staaten des Warschauer Paktes eine Freiwilligenarmee. Nachwuchsprobleme gab es immer. Naheliegend war es daher, Ingenieurstudenten vor Abschluss ihres Studiums im Kurzlehrgang zu Reservisten auszubilden. Die ganze Ingenieurschule Chemie Köthen, soweit sie wehrfähig und männlich war, wurde verpflichtet. Die moralische Pflicht ließ sich damit begründen, dass der Staat schließlich das Studium finanzierte, u.a. mit Stipendien. Zufällig war ich im Sommer 1958 mit mehreren Seminargruppen zum Arbeitseinsatz im Fischkombinat Sassnitz. Zugleich war mein Bruder von der Ingenieurschule Warnemünde zur Reservistenausbildung in Prora, als Mot. Schütze bei den Panzern. Ich wanderte hinüber und besuchte ihn. Zufällig hatte er Küchendienst und wurde gerufen. So wusste ich recht gut was mich im Herbst des gleichen Jahres erwartete. (…) Die männlichen Studenten fuhren am 16. Oktober 1958 geschlossen mit Sonderzug nach Prora auf der Insel Rügen. Ein besonderer Spaß war dabei die Teilnahmepflicht der Dozenten, soweit sie wehrfähig waren. In Prora fanden wir eine endlos lange Kaserne vor, die direkt an einem herrlichen Strand und in einer schönen Umgebung lag. (…) Nach 4 Wochen verließen wir Prora als vereidigte Reservisten des Mot.-Schützen-Regiment 29 (MSR 29) und ausgebildet als „Entgifter“, „Nachrichtentruppe“, „Panzerschützen“ usw. Mit der Einführung der Wehrpflicht 1962 erwies sich das als Vorteil, da wir vor dem Wehrdienst geschützt waren und nur von Zeit zu Zeit als Reservisten gezogen wurden. Die Ausbildung hatte die notwendige Härte, aber wir erinnern uns gern an die Zeit. Die Ausbildung fand in weiter Landschaft statt, die Offiziere waren Vorbilder. Einmal nach der Übung besuchten wir sogar geschlossen ein Dorfgasthaus, „aber dicht halten!!“
Zit. aus „Der ‚Prinz von Prora‘ im Spiegel der Kritik. Das Trauma NVA und Wir“, 2007, S. 94 f.
„Nach der Lehre arbeitete ich als Rohrschlosser. Im Frühjahr 1955 kamen Werbetrupps durch die Gewerke, die Nachwuchs für die Armee suchten. Jeder Betrieb hatte ein bestimmtes Soll an jungen Arbeitern für die Armee zu stellen. Von diesen Werbern, die einen direkt an dem Arbeitsplatz wegfingen, wurde man von vor eine Kommission geschleppt. Da saß man nun vor etwa 10 Leuten (2 Offizieren, Partei- und FDJ-Sekretär, Kaderleiter, wahrscheinlich auch Stasileute u.a.) und dann gingen die Fragen los: Ob man denn nicht zur Armee gehen wollte? Ob man denn nicht für den Frieden sei? Udgl. Wie sollte ein junger Mensch mit 17 ½ Jahren sich gegen solch eine Gruppe wehren? (…) Und dann ging das Tag für Tag so. Man musste auf der Hut sein, sehr leicht wurden einem die Worte im Munde herumgedreht. Es war zum Verzweifeln. Nach 14 Tagen hatten sie mich weich, denn der Ton wurde immer schärfer. Man drohte: Wer nicht bereit ist, die Heimat zu verteidigen, für den sei auch kein Platz in einem Volkseigenen Betrieb. Das war keine leere Drohung, das wusste ich. Bis dahin waren schon 15 Leidensgenossen, die sich nicht haben kleinkriegen lassen, fristlos entlassen worden. So unterschrieb ich eine vorgedruckte Erklärung, dass ich bereit sei, meinen ‚Ehrendienst‘ in der Kasernierten Volkspolizei anzutreten. Vielleicht kann das nur jemand verstehen, der selbst so einem Psychodruck ausgesetzt war. Nachdem ich unterschrieben hatte, gratulierten mir alle zu diesem Entschluss. Ich aber war wie zerschlagen. Auf der einen Seite war eine Zentnerlast von mir abgefallen, da der psychische Druck ein Ende hatte, andererseits war ich tief unglücklich, weil ich nicht die Kraft hatte, ‚Nein‘ zu sagen. Mein Vater, ein einfacher Angestellter im Planungsbüro desselben Betriebes, hatte nicht viele Einflussmöglichkeiten. Er ging zwar am nächsten Tag noch zum Wehrkreiskommando, um Einspruch einzulegen, da ich ja noch nicht 18 war, aber man entgegnete ihm kühl: ‚Ihr Sohn wird ja noch dieses Jahr 18 und das zählt für uns.‘ (…) Was Recht und Gesetz ist, bestimmte allein der Vorgesetzte. 24 volle Monate dauerte der Dienst. (…) Drill, Strafen bei kleinsten Vergehen, Strafexerzieren, Demütigungen. Sehr beliebt waren auch ‚Arbeitsverrichtung außer der Reihe‘. (…) Übrigens hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, im September 59 einen dreiwöchigen Reservistenlehrgang in Prora über mich ergehen zu lassen. Damals war ich in Block II. Ich kenne Prora also aus eigenem Erleben. In dieser Zeit gab es keinen Ausgang. Und es wurde nur einmal Baden unter Aufsicht von Vorgesetzten für eine halbe Stunde in der Ostsee erlaubt. Der Strand war für uns tabu …“
Bildergalerie
Unsere einzigartige Bildergalerie des Zeitzeugen Dieter Schäfer zeigt Studenten der Ingenieurschule Köthen, die Mitte Oktober 1958 für vier Wochen in Block II einzogen. Unter anderem belegen die Bilder, dass die Soldaten auch zum Kartoffeleinsatz eingesetzt wurden.
Chemische Ausbildung
Marschieren und Geländeübungen
Schießen
Sprengübungen
Ernteeinsatz
Freizeit
Innenaufnahmen Block II
Das MSR-29 überwachte den Bau der Berliner Mauer
Die Existenz der DDR ist ohne den Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion 1941 und den Ausgang des Krieges undenkbar. In ihrem Selbstverständnis garantierte sie im Ringen der Interessenssphären von Ost und West den Nachkriegsfrieden. Währenddessen entwickelte sich unter Führung der SED ein zunehmend rigider werdendes politisches System, das Andersdenkende verfolgte. Bis 1961 büßte die DDR 3,5 Millionen Menschen durch Flucht in die Bundesrepublik ein – das entsprach einem Fünftel ihrer ursprünglichen Bevölkerung. Das Ausbluten des Landes stoppte eine Aktion unter maßgeblicher Beteiligung der Einheiten in Prora – der Bau der Mauer.
In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 begannen NVA sowie 5000 Angehörige der Deutschen Grenzpolizei (Vorläufer der Grenztruppen) mit 5000 Kräften der Schutzpolizei und der Volkspolizei-Bereitschaften sowie 4500 Angehörigen der Betriebskampfgruppen, die Straßen und Schienenwege nach West-Berlin abzuriegeln. Dabei waren seitens der NVA die 1. motorisierte Schützendivision sowie die 8. motorisierte Schützendivision unter maßgeblicher Beteiligung von Einheiten aus Prora als zweite „Sicherungsstaffel“ in einer Tiefe von rund 1000 Metern hinter der Grenze eingesetzt.
Zeitzeugenbericht aus dem Nachbarbataillon, dem Pionierbataillon 8 in Prora
Wie das Proraer Pionierbataillon 8 am Mauerbau beteiligt war Auszug aus einem Interview von www.chronik-der-mauer.de
Dr. Hans-Hermann Hertle: Wie haben Sie den 13. August erlebt? Wo waren Sie stationiert?
Wolfgang Engels: Auf der Insel Rügen. In Prora, in diesem Komplex, mit dem heute keiner was anzufangen weiß. Von dort sind wir runterverlegt worden in die Schorfheide. Wir waren ein schweres Pionierbataillon. Wir hatten Pontons, um Pontonbrücken zu bauen, also Brückenteile auf Schwimmkörpern. Wir lagen in der Schorfheide und wunderten uns, denn es gab dort gar keine Wasserstelle. Einige kamen auf die Idee, daß wir dort vielleicht einen Bunker sprengen sollten, den Göring in seinem Karinhall hatte bauen lassen. Aber das hatten schon die Russen versucht und nicht geschafft. Ja, wir lagen da dumm rum. In der Nacht vom 12. auf den 13. August kam Alarm. Vorher - das war auch ganz neu für uns - gab es einen General-Appell. Das ganze Bataillon mußte an einer Schneise antreten, alle Fahrzeuge wurden aufgestellt, Mannschaften davor, und es kam ein General und nahm die Aufstellung ab. Das hatten wir noch nie erlebt. In der Nacht vom 12. auf den 13. August gab es also Alarm. Wir mußten antreten, einpacken, und dann wurde uns bekanntgegeben, wir hätten in die Hauptstadt der DDR auszurücken, um die Staatsgrenze der DDR zu schützen. Wir sind dann über die Autobahn nach Berlin reingefahren, und wir konnten sehen, daß die sowjetische Armee rausfuhr. Sie fuhr genau entgegengesetzt und machte den Außenring zu, und wir fuhren nach Berlin rein. Und das war schon schlimm für mich. Ich war 18 Jahre alt und der einzige Berliner in meinem Zug, vermutlich sogar im ganzen Bataillon. Ich hatte in Berlin noch Freunde aus der Zeit meiner Berufsausbildung. Wir hatten damals noch die alte russische Maschinenpistole, wie sie der Soldat am Ehrenmal in Treptow trägt, mit diesem runden Magazin, dem Federmagazin, das aber oft nicht mehr funktionierte, denn das waren Waffen Baujahr 1942/43. Und da haben Kameraden dann die Funktionstüchtigkeit dieses Magazins überprüft. So waren wir also entsprechend der Vorgaben der Leitung kampfbereit. Wir bezogen Quartier im Magerviehhof Friedrichsfelde. Von dem gleichen Ort bin ich dann später abgehauen. Wir hatten dort den Bau von Spanischen Reitern zu übernehmen, also die ersten Grenzhindernisse, die man brauchte, um die Grenze abzuriegeln. Wir sind ein paar Mal aufgesessen auf Schützenpanzerwagen, die hinten offen sind und Bänke an den Seiten haben, und sind im Grenzgebiet langgefahren, wahrscheinlich um der Ost-Berliner Bevölkerung zu zeigen, daß wir da sind und aufpassen.
Wissen Sie noch, wann Sie in Berlin eingetroffen sind?
Am 13. August 1961 im Morgengrauen. Wir waren dann auf diesem Magerviehhofgelände - diese Viehhofhallen wurden schon seit Jahren nicht mehr als Viehhof genutzt. Dort standen Fahrzeuge, Straßenreinigung und so was. Er wurde sicher kommunal genutzt. Aber in den Viehhofhallen, wo das Vieh vor dem Schlachten angebunden wurde, standen Doppelstock-Eisenbetten zur Unterbringung von Truppen. Da haben wir unsere Spanischen Reiter gebaut. Es war ja sehr heiß Mitte August 1961. Abends wurde Breitwandkino geboten und Filme über Ernst Thälmann, die Ernst-Thälmann-Serie "Sohn seiner Klasse, Kämpfer seiner Klasse", "Der Panzerkreuzer Potemkin" usw., kulturelle Betreuung, um die Truppe richtig in Kampfmoral zu versetzen.
Schriftsteller oder Sänger haben Sie nicht besucht?
Nein, leider nicht. Aber es gab bestes Essen. Nie gesehen so was, selbst nicht zu nationalen Feiertagen und Gedenktagen. Nein, Künstler waren nicht da; aber bei diesen Patrouillenfahrten durch die Stadt an der Grenze lang standen sie hingebungsvoll mit Blumen und Kaffee, die sie uns gereicht haben. Wir wurden dann - ich kann nicht sagen, wie lange das gedauert hat -wieder mit unserem Bataillon aus Berlin rausgezogen und kamen in ein Biwak, in eine Zeltstadt mit relativ neuen Zelten; so etwas hatten wir auch noch nicht gesehen.
Dort haben wir Verpflegungsbunker gebaut, Munitionsbunker, einfache Erdbunker. Dorthin kam der damalige Verteidigungsminister, der sich das dann angesehen hat. Das war wahrscheinlich Bereitstellung für den Fall, daß dann doch mal irgendwie irgendetwas passieren sollte. Und dann wurden wir von dort wieder abgezogen.
Link zur vollständigen Fassung des Interviews:
http://www.chronik-der-mauer.de/index.php/de/Start/Detail/id/593841/page/0
Das MSR 29 galt vielen, die darin ihren 18-monatigen Grundwehrdienst leisten mussten, als Strafregiment.
Aus Sicht des SED-Regimes musste der Frieden bewaffnet sein. Beginnend von der heimlichen Aufrüstung entwickelte sich die DDR unter Führung der SED zu einem militarisierten Staat, der in alle gesellschaftlichen Bereiche hineinwirkte. Wie zu allen Zeiten haben Kampftechnik, militärische Strukturen und Leistungen manch einen begeistert, und nicht wenige haben wertvolle Freundschaften in dieser Zeit geschlossen. Andererseits war das Regiment für die gefürchtete Entlassungsbewegung (EK: Entlassungskandidat) bekannt, wonach ältere Jahrgänge das Leben der Jüngeren durch Mobbing erschwerten. Das Erleben „NVA“ hing immer auch mit den spezifischen Konstellationen vor Ort sowie der inneren Haltung des Einzelnen zusammen.
Die 1960er und 1970er Jahre, d.h. die beiden Jahrzehnte, in denen das MSR-29 in Prora stationiert war, haben offenbar ihre besonders prägenden Erinnerungsspuren hinterlassen. Etliche Zeitzeugen, die nach Einführung der Wehrpflicht in der DDR (kurz nach dem Mauerbau im Januar 1962) ihren 11/2 jährigen Grundwehrdienst in den Reihen der NVA absolvierten, galt dieses Regiment sogar als eine Strafe. Für diese Zeit sind Suizide, oft durch Sprung aus dem Fenster, besonders häufig bezeugt. Das MSR-29 wurde in den 1970er Jahren hinter vorgehaltener Hand auch als „Springerregiment“ bezeichnet.
Zeitzeugenbericht
„Ich habe in Prora meine 18 Monate Wehrdienst geleistet in der Zeit 1980/81. Als Soldat eingezogen, kurz vor der Entlassung zum Gefreiten befördert, das war die Regel in diesem Regiment. Jedenfalls war dieses Regiment vom Militärbezirk V verrufen als Springerregiment, wo es etliche Selbstmorde gab, die zur DDR-Zeit und sicherlich bis heute verschwiegen worden sind.“
„Ich denke gerade nach, wie ich von Prora erfahren habe. Es muss so 1967/68 gewesen sein, da wurde der um mehrere Jahre ältere Bruder eines Mitglieds unserer Straßengang (wir waren zahm, haben nicht randaliert, waren nur eine verschworene Truppe von Jungs aus unserer Straße) für 1 1/2 Jahre zur NVA gezogen, und zwar nach Prora. Und der berichtete von ewigem Wacheschieben, Angst, Selbstmorden und tödlichen Unfällen, Schikanen durch die Fallschirmjäger... Prora war für uns ein Greuel, ohne als 12-/13-jährige genau den Ort zu kennen. Keiner von uns war bis dahin je auf Rügen. Vom sog. KdF-Bad habe ich erst Anfang der 90er Jahre gehört, als nämlich verschiedene Initiativen sich der Liegenschaft wegen der Urlaubsmöglichkeiten bemächtigen wollten. Da spielte der ehemalige stellv. Landrat von Rügen (Alt-68er) eine unrühmliche Rolle, der ja später dann ins Stolpe-Ministerium (Bundesverkehrsministerium) kam und dort die Millionen für die Jugendherberge locker machte.“
Knappe Geschichte des MSR-29:
Aufstellung: lt. Befehl 42/56 des Ministers für Nationale Verteidigung (MfNV) zum 30.6.1956 als InfRgt-29 in Prora, Umbenennung Dez. 1956 in MSR-29 lt. Anordnung Nr. 160/56 des Chefs des Hauptstabes des Ministeriums für Nationale Verteidigung Standort: 01. Juli 1956 Prora, ab 1980 Hagenow Vorgesetzte Dienststelle: ab Dez. 1956 Stab 8. Motorisierte Schützendivision (Schwerin) Verleihung der Truppenfahne: 07. Oktober 1959; Verleihung Traditionsnamen: 06. Okt. 1967 Verleihung an Kaserne "Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne" (südlicher Abschnitt Block V), am 29. Februar 1976 Verleihung an Truppenteil "Ernst Moritz Arndt"
Struktur (1967): Regimentsstab, Aufklärungskompanie, Nachrichtenkompanie, VKR-Gruppe , Chemischer Zug I. Mot.-Schützenbataillon, II. Mot. Schützenbataillon, III. Mot.-Schützenbataillon, Panzerbataillon Granatwerferbatterie, SFK-Batterie, PALR-Batterie, Flak-Batterie, Instandsetzungskompanie Transportkompanie, Versorgungszug, Regimentslager, Regiments-Medizinischer-Punkt
Aufgaben: In den Jahren 1957/58 erfüllte das Regiment Aufgaben als Reserveausbildungsregiment zur Ausbildung von Partei-, Staatsfunktionären und Studenten. 1959 erhielt es durch Verfügung des Ministers für Nationale Verteidigung die Aufgabe zur Spezialisierung in der Ausbildung als Seelandeabwehr- und Seelanderegiment. Als Bestandteil der MSD handelte das MSR-29 in deren Bestand oder löste die Aufgaben selbständig. Die Gefechtsaufgaben wurden im Zusammenwirken mit anderen Truppenteilen der am Gefecht teilnehmenden Kräfte der Teilstreitkräfte, Waffengattungen und Spezialtruppen gelöst.
Kommandeure:
1954 - 1956 Oberstleutnant Günter Wolf
1956 - 1961 Major Wolfgang Wiegand
1961 - 1963 Major Hans Leipold
1963 - 1965 Oberstleutnant Konrad Thomas
1965 - 1970 Oberstleutnant Alfred Walter
1970 - 1974 Oberstleutnant Johannes Hildebrandt
1974 - 1979 Oberst Adolf Bertl
1979 - 1981 Major Uwe Sprunk
1981 - 1987 Oberstleutnant Peter Weichbrodt
1987 - 1990 Oberstleutnant Uwe Ziegler